Island

Island ist ein sehr lohnendes Reiseziel, besonders um zu fotografieren. Da passte es sehr gut, daß eine Freundin gerade dorthin wollte und eine Reisebegleitung suchte. Da habe ich schnell zugesagt. Gemeinsam haben wir geplant und am 14.07.2013 ging es im Direktflug von Hamburg nach Reykjavik.

Es klappte alles super gut, mit dem Transferbus fuhren wir ca. 50 km zu unserem Stadthotel in Reykjavik, dem Fron. Nach einem kleinen Imbis und einem ersten Erkundungsspaziergang stand auch schon eine 3-stündige Walbeobachtungstour auf dem Programm. Mit einem hochseetauglichen Schiff ging es aufs Meer, leider sahen wir nur einige Gruppen Delphine ganz in der Nähe und ein paar Zwergwale, und von ihnen auch meist nur die Rückenflossen, die größeren Wale zeigten sich leider nicht.

15.07.2013 - Es stand eine ausführliche Stadtbesichtigung auf dem Programm:

Unser Weg führte uns zunächst zu einer kleinen Kirche an der National Galerie am Tjörnin, die leider verschlossen war. Am Tjörnin, dem Stadtteich, besichtigten wir das 1992 in den Teich hineingebaute imposante, moderne Rathaus. Weiter führte unser Weg zur markanten und lichtdurchfluteten, modernen Hallgrimskirkja, die nach 40-jähriger Bauzeit 1986 geweiht wurde. Vor der Kirche steht - in Bronze gegossen - der Amerika-Entdecker Leifur Eiriksson auf einem Granitsockel, ein Geschenk der USA im Jahr 1930 zum 1.000stenJahrestag der Gründung des Althing . Weiter ging es nun zur Dom Church, erbaut für den ersten Bischof Reykjaviks. Der Ort zählte damals 200 Einwohner.

 

Zum Mittagessen schlenderten wir zum Hafen und speisten Muscheln mit dreierlei Soßen zum dippen, eine riesige Portion, zum Abschluss brauchten wir unbedingt einen Brennevin.

 

Gestärkt ging es weiter zur Harpa, dem Konzerthaus. Die Fassade besteht aus 956 sechseckigen Glasbausteinen. Sie sind alle unterschiedlich und spiegeln und brechen das Licht auf vielfältige, faszinierende Weise. Dieses imponierende Gebäude konnte schon einige angesehene Architektirpreise einheimsen.

 

Es war ein entspannter Tag mit vielen verschiedenen Eindrücken! Genau so wie wir es geplant hatten.

16.07.2013 - Unsere Südküstenreise ist angesagt, eines der Highlights unserer Reise.

Unsere Fahrt ging bis nach Jökulsa´rlo´n, den ersten Stopp hatten wir in Hvolsvöllur, dann ging es weiter zum Wasserfall in Skogar, in der Nähe des Vulkans Katla, der 2010 zuletzt ausbrach. In Jökulsa´rlo´n fuhren wir mit Booten auf die Gletscher Lagune hinaus. Wir waren begeistert von dem Farbspiel der Eisberge, die mit ihren zum Teil bizarren Formen im Wasser schwimmen,  das Eis leuchtete in einem wunderschönen Hellblau das ins Weiß verlief.

Auf der Rückfahrt machten wir Halt in Skaftafellim Nationalpark. Die Landschaft war beeindruckend, weithin von den blau blühenden Alaska - Lupinen bedeckt. Das Licht tauchte alles in pastellige und doch leuchtende Farben. Auf unserer Fahrt kamen wir an Elfenkirchen und -häusern vorbei, die Reiseleiterin erzählte uns, dass die Elfen, die vor Gott versteckten ungewaschenen Kinder von Adam und Eva seien. Sie war eine wunderbare Reiseleiterin, sie sang uns isländische Volkslieder vor und auch gleich einige Verse in deutsch oder englisch, das war sehr anrührend,

 

Unser nächster Halt war der schwarze Sandstrand bei Vik, markante Felsen  aus schwarzem Basalt, der schwarze Sand und die Brandung waren faszinierend, auch wenn die Sonne nicht schien. An diesem langen Tag haben wir viel gesehen und erfahren, beeindruckt und müde kamen wir am späten Abend in unserem Hotel an.

17.07.2013 - Gestärkt nach einem gemütlichen Frühstück starteten wir an diesem Tag zu unserem Reykjavik – Bummel, zuerst führte unser Weg zur Küstenpromenade, am Sonnenschiff, einer Skulptur eines Wikingerschiffes, machten wir Halt und bewunderten die Aussicht und das so besondere Licht. Weiter ging es zur Hallgrimskirkja, in 75 Meter Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform. Unser Weg führte uns am Laekjarbrekka zum Glück nicht vorbei, sondern hinein - ein altes Holzhaus mit ursprünglicher, nostalgischer Einrichtung und einer exzellenten Küche – so ließen wir es uns gut gehen, wir entschieden uns für ein Lammgericht und ein Mink-Wal-Steak  – beides sehr lecker. Mit einem Espresso runden wir unser Menü ab. Aber es muss kein Wale-Steak sein, ein Rinderstaek täte es auch. Auf unserem Rundgang, vorbei an den Botschaften Englands und Deutschlands entdecken wir ein kleines privates, uriges  Kino in dem die isländischen Vulkanausbrüche seit 1947 gezeigt werden. Der Film ist sehr interessant, deutlich wird die Entwicklung des Filmemachens und der daraus resultierenden Qualität des Filmmaterials. Wir erfuhren sehr viel über Vulkane, Erdbeben, deren Beobachtung und Messmethoden. Die Bilder waren grandios!

 

Jetzt wurde es Zei den Rückweg anzutreten. Denn es ging noch zur Blauen Lagune. Der blau schimmernde See, der sich in erkalteter Lava bildete, verdankt seine Farbe einer speziellen Mischung aus Kieselsäure, Mineralien und Algen, die den an sich scharfkantigen Lavaboden als dichte und glatte Schicht von Ablagerungen überzieht. Es ist dort ein modernes und großzügig angelegtes Schwimm- und Wellnessbad entstanden.

18.07.2014 - Unsere gebuchte Westküstentour wurde am Vorabend abgesagt und so haben wir kurzerhand einen Kleinwagen gemietet. Unser Ziel war die Snaefellsnes-Halbinsel. Leider nieselte es und Wolken verhängten den vergletscherten Kegel des Snaefellsjökull. Unsere Tour führte uns durch einen langen Tunnel zu den fast vegetationslosen Lavafeldern, an grünen Wiesen, Sandbuchten und an Steilküsten vorbei. Wieder sind wir total faziniert von der Vielfalt der Natur. Wir fuhren, wir hielten an und schauten, die Sonne schien nicht, aber es war auch nicht kalt und wir hielten uns an unser eigenes Programm. Wir fuhren nach Arnastapi, einem kleinen Fischerort, der auf einem Plateau zwischen Snaefellsjökull und Steilküste liegt. Die Steilküste besteht aus imponierenden Basaltklippen in deren Felsvorsprüngen unzählige Seevögel brüteten. Imposant war auch die überlebensgroße Figur des Badur Snaefellsas aus Lavasteinen. Einige Kilometer weiter westlich hielten wir in Hellnar – einem kleinen Fischerort mit einer kleinen Kirche und einem Friedhof. Auf unserer Tour sehen wir die typischen rasengedeckten kleinen Häuser.

 

Das war wieder ein sehr schöner Tag, auch wenn es auf der Rücktour immer stärker zu regnen begann und wir den Snaefellsnesjökull nicht zu sehen bekamen! Vielleicht ein Grund wieder zu kommen!

19.07.2013 - Die nähere Umgebung des Hotels, also Reykjavik soll an diesem Tag erkundet werden. Zunächst ein paar Erledigungen wie Geld besorgen, ein bißchen Schaufenster gucken und dann gibt es zuerst einmal einen Kaffee im Cafe`Paris, ein Traditionsreiches Lokal, wie wir im Reiseführer lesen, dann setzten wir gestärkt den Stadtbummel fort und gehen zum Tjörnin und schlenderten an den in den 1920-iger Jahren erbauten Villen entlang und besuchten den dahinter liegenden Friedhof. Hier lässt man seine Toten ruhen, es wirkt alles sehr verwunschen. Zu Mittag siind wir am Hafen im Topashusid – eine gute Wahl. Wir nahmen ein Menü: Fischsuppe und gegrillten Fisch (Lachs, Blaufisch und Lengfisch).

Das Perlan stand als nächstes auf unserem Nachmittagsprogramm, ein futuristisches Architekturkunstwerk: Heißwassertanks, die ca. 18 Mio. Liter mineralhaltiges heißes Wasser fassen. In einem der Tanks ist das Sagamuseum untergebracht. In der über den Tanks liegenden Glaskuppel befindet sich ein Restaurant, das sich innerhalb einer Stunde um 360 Grad dreht. Da es erst um 19.00 Uhr öffnete, gingen wir zu Fuß auf der Plattform einmal um die Kuppel und genossen den Ausblick. Heute war nun unser letzter Reykjavik-Tag und es gibt noch so viel zu sehen ....... wir müssen noch einmal wieder kommen!

20.7.2013 - Der letzte Ausflug: Es ging zum Golden Circle. Diese Route berührt die touristischen Highlights der Region östlich von Reykjavik, Gullfoss, Geysir und Pingvellir.  Zuerst besuchten wir einen Landwirt, der Tomaten und Gurken anbaut. Unter Glas beheizt wie alles mit heißem Wasser und voll elektronischer Belüftung und - Düngung gedeihen hier im kühlen Norden Tomaten und Gurken mit Hilfe von holländischen Hummeln, wie uns der Landwirt berichtete. Gullfoss war unser nächster Stopp, über zwei gegeneinander versetzte Fallstufen stürzen die Wassermassen in die bis zu 70 m tiefe Klamm Gullfossglju`fur, im Sommerdurchschnitt donnern 130 m³ Wasser pro Sekunde den Fall hinab. Das Wasser stiebt nach oben an die Felswände. 

 

Weiter ging es zu den Geysiren, der große Geysir ist ca. 10.000 Jahre alt, zwischenzeitlich gab es Ruhephasen, aber seit dem Jahr 2000 ist er nach einem Erdbeben wieder aktiv. Andächtig warten Klein und Groß aller Nationen auf den einen Moment, in dem der Strahl aus Wasser und Dampf in den Himmel schießt. Es dampft und brodelt überall, schwefeliger Geruch breitet sich aus.

 

Das nächste Ziel war der Pingvellir-Nationalpark, er ist UNESCO-Welterbe seit 2004 und schützt zum einen ein Stück isländisches Kulturerbe – den historischen Versammlungsplatz eines der ältesten Parlamente der Welt – zum anderen geologische Besonderheiten. Nirgendwo auf der Welt ist das Auseinanderdriften zweier Kontinentalplatten (amerikanische und eurasische) so offensichtlich wie hier. Im Jahr 930 trafen an diesem Ort erstmals die freien Männer Islands zum Althing, der nationalen Thingversammlung, in dessen direkter Nachfolge sich das heutige Parlament Islands sieht. Hier gibt es Wanderwege, Binnenseen mit vielen Fischen, auch hier könnte man noch viel ansehen, aber unsere Zeit reichte dafür nicht für mehr. Auch hier wieder ein Stück ganz besonderer Natur. Danach ging es zurück in die Hauptstadt. Auf dem Weg zum Hotel machten wir einen Stopp auf einen Kaffee im Cafe` Loki, wir versüßten uns den Abschied mit einem kleinen Pfannkuchen mit Marmelade. Dann ging es ins Hotel, wir mussten packen. Denn noch in der Nacht flogen wir zurück nach Hamburg ... Kurz vor ein Uhr sitzen wir im Flugzeug, schon nach ca. 3 Stunden landen wir frühmorgens in Fuhlsbüttel.

 

Es war traumhaft schön! Wehmütig schauen wir zurück auf unvergessliche Tage!

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Kommentare: 1
  • #1

    Dr. Hubertus Richter (Donnerstag, 25 September 2014 22:32)

    Eine sehr interessante Dokumentation von einen Kurzaufenthalt in Island.
    Sicherlich bekam da die Fotografin Lust auf "mehr"....zu empfehlen ist die Nordwest -
    ecke, aber auch NP Skaftafell und die Westmänner-Inseln.
    MfG H.Richter

4. März 2024